Die böse Tomate – bei Rheuma ein kleines Teufelchen, oder?

Anke Mouni Meyer

Anke Mouni Meyer

Die Tomate ist soo lecker. Das finde ich auch. Und ich habe, bevor mein Körper Rheuma entwickelte alles gefuttert – auch Tomaten. Mit Lust und Freude. Als ich dann die Diagnose bekam und mir überlegte, wie ich mir selbst helfen kann, wurde mir bewusst, dass ich was meine Ernährung anbetrifft, keine Orientierung hatte. Ich aß alles und als ich dann offiziell krank wurde, pickte ich jeden neuen Essenstrend auf und probierte alles mögliche aus. Hm… das Ergebnis war klar… Schmerzen ohne Ende.

Doch als ich endlich auf dem „Pfad der Tugend“ wandelte, und dies hieß für mich die Orientierung an traditionellen Werten, was das Essen betrifft, kam langsam wieder Klarheit in meinen Kopf. Und, ja, nach einem längeren Weg ließen auch die Schmerzen nach. Das dauerte allerdings ein bisschen. Rheuma ist in vielen Fällen (nicht in allen Fällen) eine Sache der Geduld und des langen Atems. Also, gebe nicht vorzeitig auf!

Gut, und was mir dann über den Weg lief war, dass Nachtschattengewächse, und da gehören auch die Tomaten dazu, anscheinend für viele Menschen mit Rheuma zwar mit Genuss, aber eben auch mit Schmerzentwicklung zu tun haben. Klar gesagt, Menschen mit Rheuma vertragen sie häufig nicht. Die Tomate gehört zu der Gruppe der Nachtschattengewächse. Da gehören auch die Kartoffeln, Paprika, Chilli, Tabak und Aubergine. Oh je, es geht also nicht nur um die Tomate. Du hast es wahrscheinlich schon geahnt, oder?

Was sind Nachtschattengewächse?

Der Name wurde abgeleitet von einer Pflanze, die der schwarze Nachtschatten oder auch Nachtschaden genannt wurde. Im lateinischen heißt sie Solanum. Wahrscheinlich stammt der Name Nachtschatten noch aus der Zeit des Mittelalters. Die Pflanze wurde da unter anderem gegen nächtliche Alpträume eingesetzt. Nachtschaden auch deshalb, weil sie nachts einen besonders starken Duft ausströmt, der Kopfschmerzen auslösen kann. Es ist eine höchst giftige Pflanze. Die in den Blättern, dem Stängel und den unreifen Beeren enthaltenen Alkaloide machen sie so giftig.

Diese Gemüsesorten können Menschen mit Autoimmunerkrankungen schwer zu schaffen machen, zu Gelenkschmerzen und Steifheit führen. Nachtschattengewächse enthalten auch geringe Mengen an Nicotin und Capsaicin. Capsaicin finden wir in Chili. Dieser löste den Schärfereiz aus und dient als natürlicher Entzündungshemmer. Ein geschwächter Organismus kann aber durch diese Stoffe weiter geschwächt werden.

Pfeffer gehört nicht zu den Nachtschattengewächsen, kann aber ebenfalls Schmerzen auslösen. Deshalb benutze ich keinen schwarzen Pfeffer in meinen Rezepten.

Tomaten können Entzündungen fördern

Wenn du unter rheumatischen Beschwerden leidest empfehle ich dir generell auf Nachtschattengewächse zu verzichten oder sie zumindest erheblich einzuschränken. Das muss nicht bedeuten, dass du nie nie wieder eine Tomaten oder Kartoffeln etc. essen kannst. Ich habe selbst erlebt, dass dieses nie wieder nur für die wenigsten funktioniert. Die Tomate enthält Lektine, die wiederum dafür verantwortlich sein sollen für die Entzündungen. Ein weiteres Problem ist die Oxalsäure.

Das eine ist das Verzichten. Und das tut auch weh. Das andere sind die körperlichen Schmerzen. Die rheumatischen Schmerzen finde ich sind zeitweilig grauenhaft gewesen – zumindest bei mir. Es gab für mich nichts Schöneres als der Moment als die Schmerzen langsam nachließen. Dafür lohnt es sich schon einmal zu überlegen, was lasse ich weg, damit es mir besser geht, oder? Denk dran, ich verstehe Dich total, wenn du weinst… wegen der Tomaten. Das meine ich ernst.

Am Anfang ist das Weglassen von bestimmten Lebensmitteln sehr wichtig. Und, wenn es dir besser geht, probierst du einfach hin und wieder mal, ob du eine kleine Menge Tomaten oder Kartoffeln essen kannst. Mit der Zeit bekommst du selbst ein Gespür dafür. Die Verträglichkeit der Tomate verbesssert sich übrigens mit dem Backen und etwas Meersalz – genauso bei der Kartoffel. Ein oder zwei Scheiben Tomaten auf dem Fisch mit gebacken und etwas Salz, schmecken super und sind meist gut verträglich.

Trotzdem am Anfang sei durchaus konsequent. Es ist einer der vielen kleinen Schritte, um Rheuma zu lindern. Schmerzfrei zu leben lohnt sich.

Und hier habe ich noch ein schönes Rezept. Nein, kein Fleischersatz ..:-) Sondern Tomatenersatzsauce ..:-) Ersatz klingt doch echt witzig, oder?

Dieses Rezept empfehle ich dir, um dir eine gut verträgliche „Tomatensauce“ zu zaubern. Hier geht es lang.

Du hast Fragen oder Anmerkungen oder eigene Erfahrungen, die auch anderen mit Rheuma helfen könnten? Dann hinterlasse mir hier gern einen Kommentar. DANKE!

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